AWARENESSKONZEPT A-TAGE

Unser Verständnis von verschiedenen Begriffen, die wir in dem Text verwenden, sowie unser Verständnis von Diskriminierungsformen sind unten ausgeführt.

Wir möchten im Rahmen der A-Tage einen Raum schaffen, indem sich möglichst viele Leute wohlfühlen können. Uns ist ein achtsamer und respektvoller Umgang miteinander wichtig. Einige Bedingungen um das zu ermöglichen wären:

  • Beachtet bitte, dass alle Menschen unterschiedliche Grenzen und Bedürfnisse haben. Diese sollten in jedem Fall erfragt und angenommen werden
  • Handelt einvernehmlich: Nur „JA“ heißt „JA“!!!
  • Hinterfragt und reflektiert euer Verhalten
  • Glaubt betroffenen Personen

Die Veranstaltungen sind nicht allen Menschen frei zugänglich, da die meisten Räumlichkeiten nicht barrierearm sind und die Vorträge größtenteils nur in deutscher Sprache stattfinden werden. Es wird auch keine Übersetzung in leichte Sprache oder Gebärdensprache geben.

Es wird jedoch darauf geachtet, dass auf der Webseite der A-Tage bei den jeweiligen Veranstaltungen die vorhandenen Barrieren bekannt gegeben werden. 

Wir bemühen uns, dass es auf jeder Veranstaltung ein Awareness-Konzept geben wird. Auf größeren Veranstaltungen wie Partys, etc. wird es mobile und erkenntliche (z.B. lila Jacken) Awareness-Teams geben. Bei übersichtlicheren Veranstaltungen wie Vorträgen und Küfas, oder falls das Awareness-Team gerade nicht erreichbar ist, könnt ihr euch immer an die Personen hinter der Bar oder an die Veranstaltenden wenden.

Wir stehen insbesondere zur Verfügung, wenn:

  • Ihr im Rahmen der Veranstaltungen diskriminierendes oder übergriffiges Verhalten erfahren habt
  • Ihr euch in Präsens anderer Teilnehmenden unwohl gefühlt habt
  • Ihr über eure Erfahrungen sprechen möchtet
  • Ihr euch unwohl gefühlt habt
  • Ihr im Bezug auf die Aufarbeitung Support benötigt
  • Das erfahrene Aufarbeiten möchtet oder die gewaltausübende Person konfrontieren möchtet
  • Ihr Kontakt zu weiteren professionellen Beratungsstellen bekommen möchtet

Für Feedback und Kontakt erreicht ihr uns unter folgender E-Mail, oder per Signal an die Rufnummer welche im Programmheft:

anarchistische_tage_leipzig@riseup.net  

Unser Verständnis von Awareness:

Awareness bedeutet für uns einen achtsamen und rücksichtsvollen Umgang miteinander. 

Wir möchten für betroffene Personen von gewaltvollem Verhalten ansprechbar sein. Ein weiterer Teil unserer Arbeit besteht darin, dass wir in jedem Fall Unterstützung für Leute bieten wollen, die von Übergriffen betroffen sind und nach Möglichkeit auch jenen, die strukturell diskriminiert sind und sich deswegen unwohl fühlen. Das Ziel unserer Unterstützung ist es den Betroffenen einen selbstbestimmten Umgang mit der Situation zu ermöglichen und ihnen dabei zu helfen aus einem eventuellem Gefühl der Ohnmacht wieder herauszukommen und Selbstermächtigung zu erfahren.

Wir sind parteilich mit den betroffenen Personen. Das bedeutet, dass wir im Interesse der betroffenen Person und ihren Bedürfnissen entsprechend handeln und ihre Erlebnisse nicht hinterfragen. Wir handeln nur nach Absprache mit den betroffenen Personen und unser Vorgehen richtet sich nach deren Wünschen und Bedürfnissen. Wir arbeiten nach dem Prinzip der Definitionsmacht.

Unsere Arbeit soll als ein Anstoß für eine kollektive Verantwortungsübernahme sein, denn ein bewusster und achtsamer Umgang wird unserer Meinung nach von allen getragen.

Solidarische Grüße,

eure Awareness-Struktur

Zu der Awareness-Struktur:

Wir verstehen uns als queerfeministisch, antirassistisch, anarchistisch, intersektional und antikapitalistisch.

Wir sind größtenteils weiß und queer. Wir sind teilweise von Diskriminierungsformen betroffen, sind aber in vielen Hinsichten privilegiert. Uns ist bewusst, dass wir durch unsere Privilegien ein Teil der diskriminierender und unterdrückender Strukturen sind und daher nicht immer diskriminierungsfrei handeln.

Wir erkennen, dass unsere Gesellschaft und das System in dem wir leben von Machtverhältnissen und Diskriminierungsformen, wie Rassismus, Sexismus, Ableismus und vielen anderen geprägt ist. Dadurch entstehen Ungleichheiten und Unterdrückung. Leider werden diese Verhältnisse häufig aufrechterhalten und im Alltag reproduziert. Deswegen kommt es häufig dort, wo Menschen aufeinandertreffen zu gewaltvollem, diskriminierendem und grenzüberschreitendem Verhalten. Wir positionieren uns gegen diese Machtverhältnisse und Diskriminierungen und möchten Verantwortung übernehmen und auf diese reagieren. Grundlegend dafür ist, dass wir anerkennen, dass es keine Räume und Partys gibt, die per se frei von Diskriminierung sind.  Wir und sind offen für Kritik und Verbesserungsvorschläge. Wir sind keine Expert*innen und oder Therapeut*innen und können deshalb keine professionelle Beratung anbieten.